Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2007; 42(10): 740-744
DOI: 10.1055/s-2007-993024
Management

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Berliner Simulationstraining (BeST) - Konzeptioneller Ansatz

Berliner Simulationstraining (BeST) - The concept of anesthesia simulationG. Bosse, T. Schröder, C. von Heymann, C. Spies
Further Information

Publication History

Publication Date:
29 October 2007 (online)

Preview

Zusammenfassung

In den letzten Jahren hat das Thema Patientensicherheit zunehmend an Bedeutung gewonnen. Hochrechnungen in den USA gehen von mehr als 98.000 Todesfällen pro Jahr durch medizinische Behandlungsfehler aus. Davon sind mehr als 80 % auf so genannte "vermeidbare Fehler" zurückzuführen, Um die Patientensicherheit zu steigern ist es wichtig, Trainingsprogramme zu entwickeln, die die Komplexität vermeidbarer Fehler darstellen, analysieren und deren Behandlung trainieren.

Das seit 1999 existierende Berliner Simulationstraining (BeST) folgt in seiner Konzeption, dem internationalen Standard: Ein dreigliedriger Ablauf, in der die Simulation eingerahmt wird von einer Briefing- und einer Debriefingphase, bildet den Rahmen jedes Trainings. Der so genannte "Globale Approach" konzentriert sich dabei auf die Gründe vermeidbarer Fehlern sowie deren Zusammenspiel. Lösungsstrategien werden unter moderierter Anleitung von erfahrenen Simulationstrainern erarbeitet und die Anwendung von technischen ("Besitz soliden fachlichen Wissens und Könnens") - und nicht-technischen Fertigkeiten (Planung, Management, Teamwork und Kommunikation) geübt. Dadurch sollen die Entwicklungen von Fehlerkaskaden verdeutlicht und letztlich verhindert werden.

BeST ist eingebettet in ein modulares Trainings- und Ausbildungskonzept an der Charité. Auf der einen Seite wird studentische Lehre und ärztliche Fort- und Weiterbildung durch das Simulationsteam betreut, auf der anderen Seite dient das Simulationstraining dem klinikinternen und -externen Qualitätsmanagement als Instrument zur Ursachen- und Implementationsforschung und ist ein integraler Teil unserer Qualitätsstrategie. Durch die Aktivitäten unserer eigene Fachgesellschaft (DGAI: Kommission studentische Lehre und Simulator) und die internationale Zusammenarbeit mit weiteren Fachgesellschaften (Society for Critical Care Medicin, SCCM; European Society of Intensive Care Medicine, ESICM) gewinnt die Wichtigkeit der kurrikularen Integration und die Messbarkeit von Simulationstraining als Qualitätsinstrument zunehmend an Bedeutung.

Abstract

Within recent years patient safety has become increasingly important. Within US hospitals more than 98.000 deaths have been reported annually due to medical errors, more than 80 % due to preventable mistakes. To improve patient safety it is therefore important to develop training tools, which center on the complexity of preventable mistakes, analyze underlying factors and eventually train to deal with them. Since the Berlin Simulationtraining was founded in 1997 it focused on the internationally accepted "global approach" based on three phases of briefing, simulation and debriefing. It concentrates on the reasons of preventable mistakes and their interaction. Problem solving strategies and the application of NTS ( planing, management, teamwork and communication) and TS (sound scientific knowledge and abilities) are practiced under the supervision of experienced trainers. The goal is to provide insight into the cascades of error and terminate them, to ultimately increase patient safety and provider satisfaction.

Literatur:

Dr. med. Götz Bosse

Dr. med. Torsten Schröder

Dr. med. Christian von Heymann

Prof. Dr. med. Claudia D. Spies

Email: claudia.spies@charite.de